Herbst auf dem Acker

Das Jahr vergeht wie im Fluge, der Herbst ist da und auf den SoLaWi Äckern passiert, wie immer, viel. Beste Zeit also für einen kleinen Lagebericht.

Passend zu den Erntedankfeiern nutzten Gurke und Zucchini die letzten warmen Tage und haben sich für ein paar letzte Früchte nochmal richtig ins Zeug gelegt. Auch die Tomatenernte geht, dank vieler helfender Hände, die im Tunnel in Büttgen radikal die mit Braunfäule befallenen Blätter entfernt haben, weiter. Und doch sieht man den Pflanzen die lange und doch auch sehr feuchte Saison an. Schweren Herzens werden so die Tunnel nach und nach geräumt. Der Spagettibohnen-Dschungel und die Gurken-Korridore existieren nur noch auf Fotos – aber das Bohnensaatgut wartet bei Niklas Zuhause schon auf seinen Auftritt im nächsten Jahr.

Das Ackerteam ist derweil fleißig am Planen für den Rest der Saison. Sobald irgendwo Platz frei wird, werden Spinat, Feldsalat, Chinakohl, Pak Choi und Co. (na, steigt die Vorfreude?) in die Start-, nein, eher die Erdlöcher gesteckt, um unsere Kisten im Winter zu füllen. In Büttgen wachsen prächtige Salate und Kräuter. In wenigen Wochen sind auch die kräftig aussehenden Zicchoriensalate bereit für die Kiste.

Außerdem steht die große Lagerernte an. Möhren und Beete haben wir schon die letzten Wochen immer wieder verspeisen dürfen. Jetzt heißt es langsam raus aus dem Boden, rein ins Lager. Unsere Möhren waren dieses Jahr nur mittelmäßig zufrieden mit dem Wetter, aber immerhin haben sie nicht wie die Zwiebeln nach den Sommerfluten direkt schlapp gemacht. Jetzt heißt es also fleißig sortieren und selektieren – zum Glück schmecken auch kleine und rausgeschnittene Möhrchen gut!

Und dann natürlich die Kürbisse: Sortenexperimente haben zum leckeren „Jack be little“, dem kleinen orangenen Kürbis geführt, Erfahrungen aus dem letzten Jahr hingegen dazu, dass wir nicht auf den köstlichen Flat White Boer verzichtet werden wollte. Doch dieses Jahr gab es nur pro Abholort ein Exemplar – die sind nun gefordert die  Brummer gemeinsam zu verarbeiten. Man hört eine Gruppe habe schon im Südpark Kürbis gegrillt.

Oh, und dann gibt es noch neuste Anlieferungen. Zwei riesige Kompostberge schmücken Südpark und Büttgen. Ich kann allen empfehlen mal vorbei zu kommen und die Hand tief in den Haufen zu stecken. Achtung, nicht verbrennen! Ihr werdet überrascht sein, so ein Kompost ist wirklich faszinierend!

Des weiteren wurde gemunkelt, dass in der Pilzfarm nun endlich die ersten Fruchtkörper zu finden seien. Und wo wir schon von Früchten sprechen unverhofft – im Südpark wachsen prächtige Quitten, die wir schon in der Kiste gefunden haben.

Und dann wäre da ja noch Hamm. Hokkaido und Mais dürften inzwischen verwertet sein, die ersten Kohlköpfe haben diese Woche den Weg zu uns gefudnen. Vermutlich sollten wir die Ernte aus Hamm besonders genießen – so wie es aussieht, lohnt sich die Bewirtschaftung der Fläche für unsere SoLaWi kaum und bedeutet so viel Arbeit, dass wir den Kohl nächstes Jahr wohl doch eher im Südpark suchen müssen.

Abschließend noch eine Vorschau für die nächsten Wochen: Es wurde mit Spannung erwartet, ob der Spinat nach der Ernte nochmal aufwächst – er wollte nicht – also wird unser zweiter und letzter Blattspinat diese Woche eine Delikatesse. Wir erwarten mit Spannung, was Schnecken und Co uns von Chinakohl und Paprika übrig lassen und wie dick wohl der Rettich sein wird, wenn wir ihn aus der Erde ziehen.

Wir dürfen uns freuen auf erntereiche Herbsttage, spannendes Wintergemüse und uns ganz Corona-konform zum Jäten und Ernten auf dem Acker mal wieder zu begegnen.

Bericht: Luca Bruch
Fotos: Anika Füger