- Wie lang bist du dabei? (Wie bist du zur Solawi gekommen?)
Ich habe im Herbst 2016 die Solawi mitgegründet. Damals hat mich eine (damalige) Kollegin angesprochen, das Projekt mit ins Leben zu rufen. Dann haben wir uns zunächst in einer noch sehr kleinen Gruppe getroffen und so ging das Ganze los!
Ich habe die ersten Jahre viel in ehrenamtlicher Arbeit geholfen, und dann im Sommer 2018 einen Minijob auf dem Acker gehabt. Erst in der Saison 2019 bin ich mit einer Stelle eingestiegen. Die Stelle haben wir damals geschaffen, um auch Organisations- und Koordinationsaufgaben teilweise in bezahlte Arbeit zu bringen. Ich bin aber auch viel in die Ackerarbeit eingebunden.
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Wie ist es für dich, bei der Solawi zu arbeiten? (Was ist cool / was könnte besser sein?)
Ich finde es sehr cool für die Solawi zu arbeiten, weil es für mich eine sehr sinnvolle Arbeit ist, von der ich selbst sehr überzeugt bin und das ist mir wichtig. Ich bin gerne draußen auf dem Feld und merke auch, dass mir das im Moment fehlt, weil gerade viel Planung und Organisation nötig ist. Ich finde es aber auch interessant, Prozesse mitzugestalten und die Solawi als Betrieb und Organisation weiter zu entwickeln.
Was den Gemüseanbau angeht gibt es natürlich noch Verbesserungspotenzial – für manche Dinge fehlt uns auch einfach die Zeit zum Reindenken und Umsetzen. Zum Beispiel Unkrautregulierung: hier rennen wir oft hinterher, anstatt vorzubeugen – ich denke da können wir im Timing besser werden. Und was so die Gesamtorganisation und Kommunikation angeht: ich glaube da machen wir sehr viel und trotzdem frage ich mich oft auch, ob wir da effektiver werden können.
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Was macht dir besonders Spaß?
Wie gesagt – draußen sein. Aber auch die Mischung: einerseits der Kontakt mit Mitgliedern, wenn sie auf den Acker kommen und man merkt, dass sie Freude daran haben, etwas lernen und man sich austauschen kann. Andererseits mag ich es aber auch, mal den ganzen Tag alleine auf dem Acker zu sein und einfach mal niemanden um mich herum zu haben. ?
Außerdem ist es einfach schön zu beobachten, wie unsere Pflanzen vom Samenkorn bis zur Ernte wachsen.
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Welcher Monat ist dir auf dem Acker am liebsten?
Schwierige Frage! Viele Monate haben ihre schönen Seiten. In den frühen Sommermonaten haben wir zwar super viel Arbeit, aber es ist auch sehr schön, weil viel passiert und meistens schönes Wetter ist. März und April sind auch schön, weil es dann endlich wieder los geht. Tatsächlich kann ich die Frage nicht so genau beantworten.
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Was ist dein Lieblingsgemüse?
Uuuh, auch schwierig! Ich esse sehr viele Gemüse sehr gerne. Ich werde nicht satt, Rote Bete zu essen und fand Gelbe Bete dieses Jahr total toll. Auch Auberginen, die ich sehr gerne esse, sind diese Saison toll geworden, auch wenn es leider sehr wenige waren. Unsere Möhren finde ich auch sehr lecker. Also, ich könnte hier echt viele Sorten aufzählen.
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Welche besonderen Herausforderungen gibt es gerade am Acker?
Also (auf unserem Feld) in Büttgen ist eigentlich Winterruhe. Aber eine sehr große Herausforderung ist gerade schon die Planung für die nächste Saison. Die beinhaltet, sich im Team gemeinsam zu organisieren, mit neuen Verantwortlichkeiten und neuen Flächen.
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Was hat sich dieses Jahr an deiner Arbeit geändert?
Wir haben versucht, Verantwortungsbereiche (im Ackerteam) aufzuteilen: ich war zuständig für die Folientunnel und die Jungpflanzenanzucht. In die Jungpflanzenanzucht hatte ich vorher Einblicke durch Christa bekommen und sie dann übernommen; ebenso die Folientunnel. Aber das war schon viel Neuland für mich. Spannend und herausfordernd. Das Team sah auch insgesamt nochmal anders aus. Corona hat uns mit einem so kleinen Team auch nochmal herausgefordert, weil wir uns in Teams aufgeteilt haben. Ich fand es nicht so einfach, da ausreichend im Austausch zu bleiben und sich als Team gut zusammenzufinden. Wir arbeiten ja alle in Teilzeit und versuchen, die verschiedenen Tage trotzdem abzudecken – da ist ein gutes Zusammenwirken sowieso schon eine Herausforderung.
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Gibt es Besonderheiten beim Gemüse, die interessant oder bisher einfach unbekannt sind?
Ich finde es immer schön, wenn wir auch Dinge ausprobieren. Neue Kulturen, Sorten – und da haben auch alle Lust drauf! Das ist natürlich immer auch eine Kapazitäten-Frage, aber wir haben eine schöne bunte Vielfalt und können viel ausprobieren.
Zu Schädlingen hat Niklas ja schon viel erzählt, das wiederhole ich jetzt mal nicht. ?